Home > Magazin > Interviews > Klez.e – Tourpräsentation, Interview und Ticketverlosung
- Anzeige -
„Wir haben gelernt, im Moment Musik zu spielen“

Klez.e – Tourpräsentation, Interview und Ticketverlosung

Im Frühjahr ist „Erregung“, das fünfte Studioalbum von Klez.e, erschienen und sollte Fans von The Cure (aber hoffentlich nicht nur die) begeistert haben. Wir freuen uns, die anstehende Tour präsentieren zu dürfen, haben ein ausführliches Interview mit Frontmann Tobias Siebert geführt, in dem es u. a. auch sehr oft um Depeche Mode geht – und Tickets könnt ihr außerdem gewinnen!

Die Details zu Tour und Verlosung findet ihr etwa bei Halbzeit des Textes (quasi als Belohnung fürs interessierte Lesen). Doch zunächst beginnen wir mit unserem Gespräch mit dem vielseitig talentierten Sänger und Produzenten von Klez.e. Jenes findet via Zoom statt. Tobias Siebert ist aus dem Dachgeschoss seines Bauernhauses in Mecklenburg-Vorpommern zugeschaltet, während unter ihm im hauseigenen Studio Drangsal und Band am neuen Album arbeiten.

depechemode.de: Wie kam es zu dem Entschluss, nach Norden zu ziehen?

Tobias Siebert: Ich bin ja auf dem Land groß geworden. Zwar in Berlin geboren, aber dann ging es sofort aufs Land. Zwischen ein paar Seen und so, da bin ich zur Schule gegangen und habe meine Jugend verbracht. Ich bin natürlich am Wochenende in die Stadt gefahren, im Teenie-Alter, um die Clubs zu erforschen und die Musikszene kennenzulernen. Dann kam die Wendezeit noch dazu, also es war eh eine total aufregende Zeit. Aber da draußen ist mir alles bekannt, und ich glaube, irgendetwas in mir wollte diese Gefühle von früher zurückholen. Und tatsächlich passiert das hier, man kennt die Farben und die Gerüche und wie der Wind so durchs Haar fliegt und nicht nach Benzin riecht, sondern irgendwie nach Blüten. Ich fühle mich hier sehr viel jünger, als ich eigentlich bin.

Hast du denn die ganzen Gerätschaften und die vielen Instrumente, die in deinem Studio standen, auch alle mitgenommen nach Mecklenburg-Vorpommern? [der Autor hat den Künstler vor Jahren schon einmal interviewt, Anm. d. Red.]

Wir haben sehr lange – fünf Jahre ungefähr – gesucht, meine Frau und ich, und wollten eigentlich schon das Handtuch schmeißen. Die Preise stiegen, alles wurde immer absurder für die schlechte Qualität der Immobilien. Und dann haben wir das gefunden, gerade noch kurz vor knapp. Es ist so ein alter Vier-Seiten-Bauernhof mitten auf dem Feld, keine Nachbarn, und wir haben die Räume umgebaut. Natürlich das Haus, wo wir wohnen, aber eben auch das Studio, dann gibt es eine Keramikwerkstatt für meine Frau. Jetzt bauen wir gerade an einem Saal, der so eine Art Veranstaltungsraum wird, um hier auch Kultur zu feiern. Wir wollen Bands einladen, die sollen hier spielen. Die Dörfer sollen zusammenkommen und ein bisschen Spaß haben. Ich habe anderthalb Jahre an diesem Studio gebaut, komplett aus einem alten Stall, dann gab es den großen Umzug, und die ganzen Sachen sind jetzt hier.

Dann fange ich mal mit dem Thema an: „Erregung“, wie kam es überhaupt zu dem Titel? Um gleich mal mit der einfachsten Frage einzusteigen.

So einfach finde ich die gar nicht. [lacht]

Die Frage ist einfach, die Antwort wahrscheinlich nicht.

Wir haben komischerweise den Namen schon sehr früh ins Rennen geworfen, schon während der Arbeit an dem Album kam irgendwann Erregung auf. Ein wirklich wichtiger Punkt dabei ist, dass mir das Album „Exciter“ mal wieder in die Hände fiel. Ich habe eine Vinyl-Version davon, und ich mag das total gern, nicht nur, weil Depeche Mode natürlich eine Band sind, die mich seit der Kindheit, also seit frühester Musik-Kennenlern-Phase, begleitet hat. Das hat irgendwie so einen Erregungsbogen geschlagen vom Titel her.

Ein großes Thema, was mich sehr beschäftigt und auch sehr beunruhigt

Tobias Siebert

Natürlich hat es sehr viel mit persönlicher Erregung im Sinne von politischer Erregung zu tun. Hier draußen hängen seit Monaten Stiefel an den Ortsein- und -ausgangsschildern als Zeichen der Erregung der Bauern. Weil die sich nicht verstanden fühlen, auch abgehängt. Das müssen wir ja auch gerade lernen, dass hier draußen einfach eine ganz andere Blase ist als in der Stadt, die ich verlassen hatte mit dem Gefühl, hey, wir sind alle auf einem guten Weg. Und hier habe ich so eine richtige Watschen erfahren, dass das nicht so ist. Was mich auch erregt hat [lacht]. Also als Hauptelement würde ich die politische Erregung nennen, die jetzt nicht nur unbedingt aus mir kommen muss, sondern die wir scheinbar grundsätzlich haben. Nicht nur in Deutschland, in Europa, weltweit. Und weil das ein großes Thema ist, was mich sehr beschäftigt und was mich auch sehr beunruhigt, ist Erregung die große Überschrift für dieses Album geworden.

Das passt ja auch wirklich gut, weil sich in dieser Zeit irgendwie jeder – also gefühlt, sicherlich auch dank der sozialen Medien – permanent über etwas erregt oder aufregt. In vielen Fällen wahrscheinlich auch unnötig und übertrieben.

Es ist irgendwie ein zeitaktuelles Album, das aber auch wieder mit diesem Rücksprung in die Vergangenheit spielt, was wir mit „Desintegration“ [dem vorherigen, stark an The Cures „Disintegration“ angelehnten Album] auch gemacht haben. Welches aber eher so auf diese Wendezeit anklang. Jetzt geht es eben eher um wiederkehrende geschichtliche Probleme. Man geht auch wieder zurück, um sich Gefühle zurückzuholen. Das erste Mal Depeche Mode gehört – als Beispiel – oder das erste Mal in den See gesprungen. Das sind Sachen, die man ja irgendwann das erste Mal in seinem Umfeld macht, und ich glaube, damit konserviert man sich das ganz gut. Darüber zu schreiben und Musik zu machen, sehe ich da irgendwie sehr ähnlich eingerahmt.

Und dann ist der Titeltrack gleich am Anfang sicherlich mit der markanteste Song auf dem Album. Nicht nur von seiner Länge her, auch weil er mit vielen Worten durch eine gesamte Biografie durchrauscht. Wie lange hast du an diesem Text gefeilt?

Also vor dem Stück hatte ich wirklich größten Respekt. Wir hatten die Musik schon fertig und ich wusste, es werden so sieben, acht Minuten. Und ich wusste, es wird sehr viel Text geben, ich hatte auch Lust, genau diese Themen zu finden. Ich muss letztendlich sagen, dass es dann doch relativ schnell ging, zu meiner Überraschung. Vielleicht muss ich kurz noch vorwegnehmen, dass wir meistens die Musik zuerst machen und die Texte später kommen. In dem Fall war die Musik sogar schon aufgenommen, und ich hatte ein gutes halbes Jahr Zeit, um zu schreiben, dann aufzunehmen und damit im Studio zu experimentieren. Das war eine wirklich superlange und intensive Zeit, ich glaube, es war noch nie so intensiv mit der Auseinandersetzung im Text. Vielleicht hat es auch damit zu tun, hier draußen zu sein, also so irgendwie ins Weite zu gucken. Ich weiß nicht, ob du das siehst … [dreht die Kamera um, ein weiter Blick ins Ländliche wird sichtbar]

Oh ja!

Also ich gucke da so ewig über Felder, und das macht natürlich irgendwas mit dem Kopf. Ich habe mir immer wieder Zeit genommen, mich immer wieder aufs Sofa gesetzt, doch noch mal was geändert oder mich inspirieren lassen, ein paar Filme geguckt zwischendrin oder irgendwas ganz anderes gehört, einfach so ein bisschen, um runterzukommen und wegzukommen, um dann wieder neu anzuknüpfen.

Es war also das zweite Stück, was ich mir vorgenommen habe. Ich hatte schon ein paar Fragmente, die ich mir immer mal so notiert hatte, die habe ich zusammengebracht und dann ging das auf einmal total schnell. Ich habe dann auch direkt eingesungen und hatte noch so diese Frische des gerade zu Ende geschriebenen Textes in mir und im letzten Drittel wahnsinnig viele Gänsehautmomente, was mir gar nicht so oft passiert mit meiner eigenen Musik.

Es ist ja auch irgendwie eine Öffnung und, wie du eingangs gesagt hast, eine Biografiegeschichte. Es fängt in der Schule an und rauscht so bis jetzt, so wollte ich das auch haben, so eine Art Roadmovie, das verschiedene Momente beschreibt. Und eben immer in der Verbindung mit der Gegenwart, daran knüpft das immer wieder an. Diese Schreihälse, das hatten wir in der Schule früher natürlich auch. Da war die erste Frage, als wir irgendwie alt genug waren, halbwegs nachzudenken: Bist du eigentlich links oder rechts? Das habe ich damals noch gar nicht so richtig verstanden, aber das spielte schon eine große Rolle. Wir hatten nicht so viele Probleme bei uns im Dorf, aber schon zwei, drei Dörfer weiter gab es immer mal harte Auseinandersetzungen. Ich habe mich eher zurückgehalten, weil ich so gruftimäßig mit den Schluffis rumgehangen habe. Wir haben uns immer die dunkelsten Ecken rausgesucht und sind eigentlich nicht in die Clubs oder ins Kino gegangen, da wo die Konfrontation stattfinden konnte.

Das war ja auch so in der Nachwendezeit, wo es gerade im Osten teilweise wild zur Sache ging, mitunter sehr unschön.

Genau, die Zeit der Baseballschläger oder Springerstiefel. Das habe ich schon damals nicht verstanden. Und so gibt es immer mal wieder ein paar Parallelen dahin, aber eben auch zum Jetzt. Ich glaube, diese Draufsicht ist mir ganz gut gelungen für das, was ich so aus meinem Leben berichten wollte.

Wie schwer ist der live zu singen? Also vor allem der Textmenge wegen.

Oh, du triffst absolut den richtigen Punkt. Das war auf der Frühjahrstour dann auch – also anfangs – so ein rotes Tuch, das wirklich durchzuhalten. Weil es geht ja wirklich bam, bam, bam, diese sieben Minuten. Ich glaube, ich habe mich auf der Tour von – wie viele Konzerte hatten wir, 14, 15 … – da habe ich es zweimal vergeigt, aber liebevoll. Einmal hat etwas gefehlt, das kann man verknusen. Und einmal bin ich wirklich rausgerauscht, aber das haben wir irgendwie ganz gut aufgefangen. Das war komischerweise in München, was mit das beste Konzert war. Also gar nicht von uns aus gesehen, aber das Publikum war herausragend. Das war wirklich krass, die haben gar nicht mehr aufgehört, nach den Stücken zu applaudieren. Und dann vergeige ich dieses Lied, und es war auch egal. Wir haben eine Single gemacht, die wir sowieso veröffentlichen wollten: „Wie schön du bist“. Es sollte eigentlich die Album-Version werden, aber wir haben zufälligerweise dieses München-Konzert mitgeschnitten. Das war so ein toller Abend, jetzt machen wir einfach mal ein Dankeschön in einer Live-Version und haben die veröffentlicht.

Und deswegen auch den Titel gleich leicht abgewandelt.

Genau. „München, wie schön du bist“.

Der Song an sich hat ja doch eher diverse Elemente aus Berliner Räumlichkeiten mit drin.

Absolut! Vielleicht ist das gerade ein großer, interessanter Bruch. Eieiei.

Du hast auch ziemlich viele Referenzen, mal textlich, mal musikalisch. Jetzt nicht nur an The Cure, die ja offensichtlich sind, sondern auch inhaltliche Sachen. Da werden Ja, Panik erwähnt, und in „Wie schön du bist“ ist, glaube ich, ein Kettcar-Zitat drin. Also ein indirektes mit den Oberbaumbrücken.

Ja, genau. [lacht und nickt]

Überlegst du dir das als Spielerei, oder kommt das so zufällig?

Ich glaube, das habe ich zum ersten Mal gemacht. Das war bei „Erregung“ mit Spechtl [Andreas Spechtl, Sänger von Ja, Panik], weil es so gut passte. Als ich das so geschrieben habe, dachte ich sofort: Woher kenne ich denn diese Zeile? Denn der Mensch an sich ist so eine schwammhafte Masse, die sowieso die ganze Zeit aufnimmt und neue Sachen wieder rauswirft aus all dem, was so Input ist. Dann fiel mir Spechtl ein, und ich dachte, okay, wenn ich das jetzt schon in abgewandelter Form ungefähr so schreibe, dann wäre es doch irgendwie cool. Wir sind eh Freunde, wir kennen uns gut, und er hat auch immer so wahnsinnig lange und tolle Texte. Das gibt es auch nochmal bei „Düster“ mit Tobias Levins Band, Cpt Kirk &. Da gibt es direkt ein Zitat, dieses „Wir können uns das Foto leisten, auf dem Afrika ruhig bleibt“. Das habe ich direkt genommen, weil ich ein Riesenfan von dieser Platte dieser Lyrik bin. Früher habe ich die Texte halbwegs nicht verstanden, und wenn ich sie heute lese, dann ist so viel klar und so viel drin. [Sieberts Blick schweift ab, in den Raum hinter dem Interviewer] Ist das da oben eigentlich der alte SKR 700 [ein DDR-Kassettenrekorder]?

Ja, natürlich!

Wow, krass. Den habe ich zur Jugendweihe bekommen.

Ich auch, tatsächlich.

Mit Batterien gefüllt sind wir immer zum Zeltplatz am See bei uns, und da war immer Depeche Mode drin.

Bei mir sind auch noch zwei alte Depeche-Mode-Bravo-Aufkleber drauf. Und einmal Stefan Edberg. Funktioniert, glaube ich, auch noch.

Klang immer toll, diese Wide-Funktion. Dann wurde das noch breiter.

Der war wirklich sehr gut und hat diverse Konkurrenzprodukte aus dem Westteil in die Tasche gesteckt.

Voll.

Aber: 1.540 Mark.

Genau, das war richtig teuer.

Dann passt vielleicht diese Frage, wo wir Depeche Mode schon ansprachen: Bei „Verpassen“ meine ich ja, ein Depeche-Mode-Zitat herausgehört zu haben.

[lacht und grinst] Musikalisch?

Musikalisch, ja. Ich hätte jetzt gesagt, dass das bei 3:45 Minuten oder so eine Spur nach „Black Celebration“ klingt.

Was soll ich sagen? Du hast einfach vollkommen recht [freut sich sichtlich]! Und das ist doch gerade das Schöne, ich meine, deswegen macht man das doch auch alles, um genau solche Momente zu erzeugen. Also mir macht so was Spaß, wenn ich Musik höre und irgendwelche Zitate finde. Es ist jetzt nicht bewusst passiert, sondern das hat einfach gut reingepasst. Während ich es so spielte, dachte ich so … Moment, das kenne ich irgendwoher! Und mir ist es natürlich auch dann relativ schnell eingefallen. Das zeigt neben all der The-Cure-Liebe auch noch, dass das nicht alles ist auf der Welt.

Hattet ihr nicht in der Corona-Zeit mal so eine kryptische Ankündigung gemacht, auf der Homepage oder über Social Media, von wegen „Music for the Masses am BER“ oder so?

Ja, genau, wir haben uns einen Spaß gemacht. Das war so die Zeit, als monatlich oder halbjährlich die Öffnung des BER verschoben wurde. Und dann haben wir irgendwann so beim Bier gesessen und gesagt, wir plakatieren ganz Berlin und machen überall Facebook-Storys und so weiter, dass wir auf dem BER „Music for the Masses“ covern [lacht]. Die Reaktionen waren natürlich grandios. Aber wir wussten schon, dass es diesen Termin niemals geben wird, weil dieses Ding einfach nicht [rechtzeitig] fertig wird. Tatsächlich dachten wir aber irgendwann, umso öfter wir darüber gelacht haben, dass es doch wirklich mal eine schöne Sache wäre, wenn eine Band wie wir – oder welche Band auch immer – sich mal vornimmt, so ein Album, das man wirklich total mag, zu covern. Also natürlich so in der Art, wie man das selber wahrscheinlich spielen würde. Wir sind jetzt nicht Forced To Mode oder so, die alle Samples irgendwo rausgefunden haben.

Nochmal zu The Cure: Wurde auch darüber diskutiert, dass ihr jetzt nach dem ganz offensichtlichen „Desintegration“ ein zweites Album gemacht habt, das ja unverkennbar in diesem Sound unterwegs ist. Überlegt man manchmal, ob man das Thema nicht überreizt?

Ich glaube, wir sind da so reingerauscht. Die Band hatte ihr drittes Album veröffentlicht, 2009, „Vom Feuer der Gaben“. Dann hatten wir eine harte Tour, wir hatten alle gedacht, weil alle Alben bis dahin stetig wuchsen, dass wir mit dem Album jetzt den nächsten großen Schritt schaffen. Der ist dann irgendwie ausgeblieben, und das hat für Unruhe gesorgt, und dann sind wir so ein bisschen hängen geblieben und haben auch länger nichts gemacht. Ein Bandmitglied ist ausgestiegen, ein anderes ist ganz weit weggezogen, nach Thüringen, und war auch nicht mehr bei jeder Probe dabei. Wir waren so ein bisschen lost. Doch dann haben wir vom Maxim-Gorki-Theater eine Anfrage bekommen, ob wir ein Stück vertonen und das auch live spielen möchten, also während die Schauspieler spielen. Das hatten wir noch nie gemacht, aber wir fanden es superspannend. Wir waren zu viert zu dem Zeitpunkt und haben uns auf die Probebühnen begeben. Das Tolle war, dass das Stück auch so aufgebaut war, die haben sich während der Proben das Stück erarbeitet. Es gab nur so ein paar Eckpfeiler, die wichtig waren, der Rest war Improvisation. Wir haben gelernt, im Moment Musik zu spielen und nicht, wie wir es bisher immer hatten, im Proberaum.

Und da haben wir gelernt, dass es gar nicht so eine Rolle spielt, dass immer alles so bürokratisch perfekt ist, sondern dass man einfach zu Bewegungen spielen kann und irgendwie darauf reagiert. Das hat für die Band einen großen Punkt ergeben, das alles anders zu betrachten. Dann ist von der Band, die ich damals auch noch hatte, Delbo, der Schlagzeuger gestorben. Ganz überraschend, keiner wusste warum. Es gab ein großes Abschiedsfestival für ihn in Berlin im Lido. Natürlich wurden alle Bands, die ihm nah standen, gefragt, ob sie spielen möchten, auch Klez.e. Wir waren zu der Zeit aber eben in diesem Theater-Ding, hatten keine Lust, die alten Lieder zu spielen. Wir hatten aber ein paar neue Skizzen, die tatsächlich später auch auf der „Desintegration“ gelandet sind. Und dann haben wir uns in so drei, vier kurz-knappen Proben mit Bierunterhaltung diese Lieder erspielt und uns dann wiedergefunden auf dieser Bühne. Das war ein krasser Abend. Ich weiß noch, ich habe mir die Haare zerrauft, einfach so als Zeichen von Trauer. Und dann sind wir auf die Bühne gegangen und haben diese fünf, sechs Stücke gespielt. Wir haben so den Chorus angeschaltet und den Flanger und so, einfach mal, um was anders zu machen. Und weil wir das doch kennen von früher. Aber das war gar nicht so die Idee, komm, wir klingen jetzt mal wie The Cure, sondern wir wollten irgendwie anders sein und mit krassen Soundmodulationen diesen Abend für uns noch mal krasser machen oder eben diese Trauer auch ausdrücken, diese Traurigkeit. Wir sind danach von der Bühne, haben uns angeguckt und waren so, wow! Wir hatten noch nie so ein intensives Konzert. Irgendwas ist hier anders, lass uns mal an der Stelle weiter forschen.

Also das kam eigentlich ganz woanders her, auch dieses Zerraufen der Haare und so, aber Anfang der Achtziger haben alle Darkbands solche Haare gehabt. Das war irgendwie völlig normal. Heute fällt es natürlich auf, du triffst ja auch keinen Grufti mehr, wenn du zum Alex fährst in der U-Bahn.

Selten.

Ich finde halt, dass man das wieder hochhalten muss, dass man irgendwie dieses Lebensgefühl weiterhin verklickern muss, dass es das gibt, dass es das mal gab. Und klar kann man das jetzt auf The Cure reduzieren, weil die das halt noch machen. Klar fragt man sich immer mal, ist dieses Theater da vielleicht ein bisschen zu doll oder so. Aber am Ende, wenn wir diese Touren spielen oder diese Alben aufnehmen, ist es immer so: Nee, genau so soll das sein. Und wenn man genauer hinhört, dann merkt man ja auch, und das schreiben die meisten Kritiker auch am Ende, dass es dann doch irgendwie etwas recht Eigenes ist.

Auf jeden Fall, definitiv.

Ein Radiomoderator vom Deutschlandfunk Kultur in Magdeburg hatte eine ganz clevere Idee: Der hat uns eingeladen in die Show und hat gesagt, ihr dürft nicht als Band spielen, wir können das hier nicht machen im Raum. Ihr könnt vielleicht ein Klavier dazu nehmen oder eine Gitarre, aber ihr müsst das runterbrechen. Und dann haben wir uns so auf der Tour entschieden, also Daniel, der Keyboarder und ich, okay, dann machen wir das mit Klavier, wir suchen uns drei Lieder raus, super runtergebrochen. Dann haben wir das gemacht in der Show und waren total von den Socken, wie schön das ist. Also wie intensiv das rüberkam, alle waren genau wie wir ziemlich fasziniert davon. Da hat man an der Stelle überhaupt kein The Cure mehr drin, das war das Spannende daran, weil du da die Komposition gehört hast. Das hatte ohne Flanger, ohne Chorus und ohne Hall oder Delay auf der Stimme einfach nichts davon. Es waren ganz andere Lieder.


Das Gespräch wird an dieser Stelle aus technischen Gründen unterbrochen, was wir gleich mal ausnutzen wollen:

Hier sind nämlich endlich die Tourdaten, proudly presented von depechemode.de:

29.10.24 Berlin, Berghain Kantine w/ Lyschko
31.10.24 Essen, Grend w/ Lyschko
01.11.24 Reutlingen, franz.K w/ Philip Boa
02.11.24 AT-Wien, rhiz w/ Robert Stadlober

06.02.25 Wuppertal, Die Börse
07.02.25 Recklinghausen AKZ
08.02.25 Hannover, Lux
11.02.25 Leipzig, Moritzbastei
12.02.25 Mainz, Club Schon Schön
13.02.25 Esslingen, Dieselstrasse
14.02.25 Schweinfurt, Stattbahnhof
15.02.25 München, LIVE.EVIL

Und wir verlosen für jedes Konzert jeweils 1×2 Tickets:

Gewinnspiel: Klez.e Tour 2024

Einsendeschluss ist Sonntag, der 15. Oktober, um 18 Uhr.

*“ zeigt erforderliche Felder an

Name*
Teilnahmebedingungen*
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Doch wir waren ja noch nicht fertig mit unserem Gespräch. Ein bisschen Recherche, ein Telefonat – und kurz darauf steht die Leitung wieder:

Welche wesentliche Entwicklung gab es jetzt von den alten drei Alben zu den beiden jüngeren, abgesehen davon, dass sich der Sound geändert hat.

Ich finde, dass die Texte konkreter werden. Obwohl die natürlich immer noch sehr verklausuliert sind, aber ich denke, dass das Spektrum, das man darin entdecken kann, farbenfroher ist als früher. Musikalisch ist es natürlich dadurch, dass wir vom Fünfer zum Dreier gewechselt sind, kleiner und nicht mehr so ausgestattet, so riesig mit vielen Instrumenten. Wir haben ja auch immer auf den Touren, im Studio sowieso, mit sehr vielen Klangerzeugern gespielt und immer versucht, wahnsinnig aufwendig mit Samples und allem Pipapo das wirklich so auf die Bühne zu bringen, wie es gedacht ist. Und wir hatten auch sehr viel mehr elektronische Sachen dabei. Auf dem zweiten und dritten Album haben wir sehr viel mit Elektronik experimentiert, da sind wir eigentlich komplett weg, wir benutzen die Dinge, die wir haben. Bass, Gitarre, Keyboards und Drums. Keyboards aber nicht im Sinne von ausgefuchsten, wahnsinnig interessanten Samples, sondern eher: Da muss ein trauriger Streichersound hin und am besten so einfach wie möglich.

Acht Tracks sind jetzt auf dem Album gelandet. Irgendwo stand, um die 50 wären es gewesen. Ist denn da noch verwertbares Material übrig?

Wir haben am letzten Tag, als wir von der Tour [im Frühjahr] zurückgefahren sind, zusammen diese 50 Sachen nochmal durchgehört. Weil wir natürlich in der Euphorie der Tour waren und auch schon darüber gesprochen haben, wie machen wir weiter. Und wir haben in den 50 Skizzen schon nochmal so drei, vier entdeckt, die wir ganz schön fanden. Wir hatten uns schon die Tortenstücke rausgesucht für „Erregung“. Aber das ist halt auch vor Corona entstanden. Also die haben wir 2019, 2018 schon gemacht, die 50 Demos. Und wie das dann immer so ist, hat man dann eher Lust, ganz neue Sachen zu machen und jetzt im Moment zu gucken, was passiert jetzt, wo geht das hin. Music for the Masses. [lacht]

Man weiß ja gar nicht, wie viele Alben in der Corona-Zeit in der Tonne gelandet sind, weil die Künstler irgendwann vielleicht auch keinen Zugang mehr zum Album hatten, weil einfach zu viel Zeit ins Land gezogen ist. Das hat man ja auch, wenn man nicht mehr den Draht zu einem Werk hat.

Voll. Ich glaube, ich fand es aber im Nachklang auf die Texte bezogen gut, dass wir diese Zeit hatten, weil wahnsinnig viel von hier draußen noch mit reingeflossen ist. Also was ich hier so erlebe und wo ich vorhin so meinte, dass hier erst mal so die Watschen in die Berlin-Bubble kam, in der wir gelebt haben die letzten Jahre. Das hat so reingerissen, dass ich da wirklich viel in den Texten drin habe. Aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass wir ein tolles Dorf haben. Wir haben es gut erwischt. Die Leute haben einen super Zusammenhalt, die machen was. Also auch kulturell. Der Bürgermeister hat uns relativ früh schon abgegriffen, als er gemerkt hat, dass wir jetzt hier wohl anfangen, etwas zu machen. Und der hat sich als riesiger Fan von Depeche Mode und The Cure geoutet.

Schon mal gewonnen.

Mit dem waren wir zwischendurch schon bei beiden Bands auf Konzerten. Es gibt kein Treffen, wo wir nicht über die Bands sprechen. Das ist wirklich cool, muss man sagen. Und wir sind seit zwei, drei Jahren beim Tischtennis-Verein im Dorf, meine Frau und ich. Da haben wir einfach gedacht, hey, jetzt sind wir hier, was liegt denn näher, als jetzt die Jungs und Mädels aus dem Verein einfach zu fragen, ob die Lust hätten, in diesem Video [zu „Erregung“] mitzuspielen? Und das haben wir dann gemacht. Das ist halt auch genau dieses Ding, was wir da auch nochmal beleuchten wollten. Verschiedene Leute kommen da montags zusammen. Mit ganz verschiedenen Ideen und Vorstellungen. Aber wenn wir da Tischtennis spielen, dann spielen wir da Tischtennis, haben eine gute Zeit und haben uns total gern. Ich finde, dass es in diesem Video genau dieses Ding wunderbar trifft. Dass es in dem Moment um so ein Spiel, so ein Zusammensein geht. Und dass man das ganze Politische auch einfach mal ausschalten kann. Wir sitzen danach immer noch im Kreis, trinken ein Bier oder zwei oder drei und unterhalten uns über die neuesten Sachen, die im Dorf passieren. Klatsch und Tratsch. Und wenn irgendwas zu heiß wird, dann fragt einer: „Was kosten die Puken in Polen?“ [lacht] Und dann weiß man, okay, wir sind jetzt irgendwie ein bisschen zu weit raus. Dann hört man sofort wieder mit dem Thema auf. Das finde ich eine super Idee. Und wir haben uns da eigentlich noch nie gestritten.

Sozusagen das Safeword.

Das Safeword, genau.

Du sagtest ja, ihr wart auch auf den letzten Touren von The Cure und Depeche Mode. Wie fandet ihr die Konzerte?

Toll!

Wo wart ihr da?

Wir hatten etwas Pech bei Depeche Mode. Da haben wir wirklich schlecht gesessen.
Der Sound war total mies. Wir saßen sehr weit oben an der Seite.

In Berlin?

In Berlin. Olympiastadion.

Ah, okay. Oben ist es schwierig da.

Beim Support habe ich gar nichts gehört. Das war nur ein Brei. Und als Depeche Mode anfingen, dachten wir uns, wie soll das jetzt werden? Das hat sich dann aber so ein bisschen eingegroovt. Der Sound war unfassbar schlecht. Teilweise mussten wir die ersten drei, vier Sekunden überlegen, was los ist. Obwohl wir die Lieder alle kennen. Aber was meine Frau auch meinte: Es war unglaublich intensiv. Wir fanden es so toll, da zu sein, wir fanden es toll, wie die gespielt haben. Wie Dave immer noch über die Bühne springt. Es war ein riesiger Zusammenhalt der Fans in diesem Stadion. Das hat uns sehr beeindruckt. Dann gab es diese Momente mit dem ruhigen Stück, das sie nur zusammen mit einem Klavier gespielt haben. Das war irgendwie berührend. Und The Cure fand ich auch richtig gut, da war ich in Berlin und in Leipzig. Da fand ich toll, wie die ihre Setlisten verändern. Das Hauptset ist das Hauptset, aber so drumherum. Es macht Spaß, wenn man an einem Ort ein bisschen „Faith“ hat, und in der anderen Stadt kommen dann die „Disintegration“-Sachen. Das ist irgendwie cool. Die spielen, finde ich, gerade auch grandios.

Das stimmt. Man merkt dem Smith auf der Bühne an, wie er sich wie ein Kind freut, dass er da steht.

Ja, und die spielen immer noch ihre zweieinhalb Stunden. Beide Sachen haben uns sehr beeindruckt. Hast du eigentlich damals … ich frage auch mal was.

Ja, gerne.

Warst du bei diesem Werner-Seelenbinder-Konzert? [dem einzigen DDR-Auftritt von DM, am 7. März 1988, in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle]

Nein, leider nicht. Ich stamme aus Thüringen und habe von dem Konzert erst Monate später erfahren, mindestens Monate später, wenn nicht sogar Jahre. Da wurde auch keiner von uns hindelegiert, leider.

Das muss krass gewesen sein.

Mein erstes DM-Konzert war 1993, immerhin gleich in der Waldbühne.

Ja, da war ich auch.

Das war auch ein legendäres Konzert. Aus verschiedenen Gründen. Das Konzert, bei dem der Vorhang nicht funktioniert hat, weil es so nass war. Und dann der Drogen-Dave auf der Bühne. Das wusste, glaube ich, von den Fans damals noch kaum einer.

Mich begeistert, dass die Band es immer wieder schafft, neue Sachen zu finden und nicht irgendwo hängenbleibt.

Tobias Siebert

Das war so krass. Ich habe die Platte damals, 1993, das war „Songs of Faith and Devotion“, die habe ich auch so geliebt. Das war natürlich nach „Violator“ so krass, auch mit den Live-Drums. Mich begeistert, dass die Band es immer wieder schafft, neue Sachen zu finden und nicht irgendwo hängenbleibt. Das hat mich schon immer fasziniert. Gerade die letzte Platte hatte auch wieder sehr viel Tolles.

Ja, auf jeden Fall. Da waren auch von der Produktion wieder ein paar Dinge dabei, die sie so noch nicht gemacht haben.

Das war halt krass jetzt mit der Geschichte mit Fletch.

Ja, das hätte auch das Ende sein können. Aber irgendwie hatte man bei der ganzen Tour den Eindruck, das schien sogar fast besser zu funktionieren als auf einigen Touren davor.

Jetzt erst recht! Natürlich machen wir weiter! Es wirkt, als hätten sie wirklich sehr viel Spaß.

Es gab zwei Support Acts, die ich interviewt habe … Ich weiß nicht, ob du Hope kennst?

Kenne ich gut, ja. Freunde von mir.

Die hatte ich im Interview danach. Und die waren auch sehr angetan, dass da eben auf der Bühne doch die Musik im Zentrum steht und es nicht so ein riesiges Spektakel oder Getue gibt.

Ja, da war ja auch gar nicht viel aufgebaut. Die Lichtshow war jetzt nicht mega krass.

Wir lästern ja auch immer so ein bisschen, also in diesen Riesenstadien mit so einer Dorffestbühne aufzutreten, hat jetzt nicht nur etwas für sich, aber andererseits: Die Band will es ja offensichtlich so, weil sie eben nicht U2 sein wollen, die einen Riesenrummel drumherum machen.

Supersympathisch.

Damit wollte ich jetzt eigentlich zum Schluss kommen, wo ich gerne frage, was gerade so im Tourbus läuft.

Oh! Ich finde es im Moment extrem schwer, neue Musik zu entdecken. Ich bin eigentlich immer alle zwei Monate nach Berlin gefahren und habe ein paar Platten mitgebracht. Jetzt erwische ich mich, dass ich das immer noch mache, aber mehr so Back-Katalog. Aber was Neues … Also natürlich würde ich jetzt an der Stelle, um einfach auch eine kleine Eigenwerbung zu machen, die Band Das Feuilleton ins Bild bringen, weil die uns ja supportet haben. Und der Sänger ist auch noch gleichzeitig unser Live-Techniker, wir hängen sowieso immer zusammen. Ich finde die Platte grandios.

Die ist wirklich super.

Auch politisch und so textlich zwischen den Zeilen gelesen. Ganz toll. Dann noch die Band Culk aus Wien. Die habe ich mir auch in Berlin angeguckt, die Band. Ich finde auch Lyschko aus Solingen toll.

Ja, die supporten euch ja teilweise im Herbst. Kommt da was Neues von denen?

Das neue Album kommt im Herbst. Aber jetzt würde ich natürlich gerne noch etwas Internationales ansetzen. Nicht nur von meinem eigenen Kreis sprechen. Ich muss kurz überlegen. Es ist wirklich schwierig. Wie ist es für dich?

Ich fand das neue Album von Arab Strap sensationell. Ich weiß nicht, ob du die kennst? Aus Schottland.

Also sagt mir was, aber ich stehe nicht im Saft.

Für mich bisher eines der besten Alben dieses Jahres.

Sind diese Fontaines D.C. eigentlich auch schottisch?

Das sind Iren.

Da bin ich auch sehr gespannt auf das Album, das letzte mag ich sehr gerne. Und
Beth Gibbons habe ich gesehen in Berlin. Das fand ich ein tolles Konzert. Und auch ein ganz tolles Konzert fand ich letztes Jahr PJ Harvey. Ich finde die Platte nicht so hinreißend, wie das Konzert war. Live hat das ganz anders gewirkt. Die haben das so ein bisschen aufgebrochen. Das war ganz schön.

Christin Nichols fällt mir gerade noch ein, die ich sehr toll fand dieses Jahr.

Die spielte doch bei einer Band, die hieß …

Prada Meinhoff waren das vorher.

Prada Meinhoff, genau.

Und sie ist ja jetzt Solo unterwegs. Die ist wirklich sehr gut. Tolle Texte.

Da bin ich gespannt, weil ich letztens gelesen habe, dass die ein paar Kettcar-Shows supportet hat. Und wenn Kettcar die fragen, dann muss da was dran sein. Ah, da fällt mir nochwas ein. Nichtseattle finde ich ganz cool. Schon wieder eine deutsche Band. Die hat mir auch gut gefallen.

Vielen Dank für das Gespräch!

www.klez-e.de

www.facebook.com/Klez.e

www.instagram.com/klez.e

Klez.e – Erregung bestellen:

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Die Speicherung Deiner Daten erfolgt gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen. In unseren Datenschutzhinweisen erfährst Du, welche Daten von Dir beim Verfassen eines Kommentars gespeichert und verarbeitet werden. Deine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner